Summer - oder: Ein Leben auf der Straße

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*ca. 2017 - kastriert - katzenfreundlich - bei Korinth/Marina

Summer lebt seit September 2019 Summer glücklich bei Paderborn, hat einen Hundekumpel im Haus, den sie heiss und innig lieb und eine tägliche Aufgabe: die Pferde auf die Wiese bringen.


23.08.2019: Summer wird von einem anderen Verein übernommen. 


12.08.2019 - Ihre Freunde wurden vergiftet. Summer überlebte wie durch ein Wunder...

Marina schreibt: "Das Futter und das Wasser, das immer vor der Tür der Tante Irene hat 6 Hunde gelockt und ihnen die Hoffnung aufs Überleben geschenkt. Es wurden 5 von ihnen kastriert, darunter auch Summer.

Die Decken unter der gegenüber liegenden Kurzbalkonüberdachung wurden jeden frühen Morgen weggenommen, die Nachbarschaft verlor allmählich ihre Geduld mit diesen lärmenden Straßenkötern.

Keiner fragte sich, keiner verschwendete auch einen klitzekleinen Gedanken daran, dass es sich um Lebewesen handelt, Gottesgeschöpfe, die um ihre Existenz kämpften. Ihr Herz war kleiner und steiniger als eine verjährte Linse, so lief Tante Irene jeden Morgen, noch bevor die Sonne aufging, die Spuren dieser Existenzen zu löschen. Die Näpfe waren immer zwischen den üppigen Blumentöpfe versteckt, die Hunde versteckten sich tagsüber. So auch Summer.

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Der Tag kam aber, wie er abertausend Male kommt, wo die Geduld eines lieben gottehrfürchtigen Menschennachbarn endgültig riss. 4 Hunde fraßen fröhlich-hungrig die leckeren, mit größter Sorgfalt zubereiteten Happen. Ein Rüde starb auf dem Tierarzttisch. Die anderen 3 verschwanden für immer als nie da gewesen. Summer blieb durch ein Wunder. Lieb, fröhlich, sozial.

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Das größte Geschenk jedoch, das ihr mit in die Wiege gelegt wurde, war die naive Unbekümmertheit. Noch siegt das Leben bei ihr über jeden Kummer. Jung ist sie, gerade mal 2 Jahre alt, ihr Blick ist noch glänzend lieb und voller Lebenslust. Bei der letzten Rettung von 4 Welpen guckte sie schwanzwedelnd zu. Es ergab sich eine Hoffnung auf Adoption, weg von der Straße. Tante Irene wagte bei feuchtroten Tränenaugen den Satz: “Retten wir auch sie?“
Was würden wohl ihre Straßengenossen dazu antworten? Klares Ja, dann hätte ihre Opferung einen Sinn, wenn so erwas überhaupt je einen Sinn bekommt.
Summer sprang ins Auto,

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ließ sich anleinen, stellte sich in den Rudel zuhause ganz hinten an, guckte sich alles ab, um bloß bleiben zu dürfen.

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Ihre Hoffnung wurde nun zur Familiensache. Sie ist ein ca. 22kg agiler junger Hund, enorm lernwillig, verspielt und 100% sozialisiert. Sie kommt mit Hund und Katze klar, auch wenn da unser katzenfeindlicher Che ein schlechtes Vorbild ist.

Zur Zeit beschäftigt sich Summer mit unseren Schuhen und Taschen. Sie verinnerlicht wohl die Geheimnisse der Menschen, die ihr die Tür aufmachten und sie empfingen.

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Summer braucht Auslastung, lange Spaziergänge, viel Beschäftigung, vielleicht einen älteren Kameraden. Allein kann sie gut bleiben, wenn nur alle Schuhe und Taschen im Schrank sind. Die Leine funktioniert immer besser, obwohl Gassi noch zum Spaß ist und nicht für ihre Notdurft.

Summer ist längst reisefertig, kastriert und geimpft. Und kein Streuner mehr, da verchipt und auf die Pflegeeltern, uns, registriert. Jetzt im August. geht sie wieder zum TA für den MMK Test.
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 Oft frage ich mich, was solche Geschöpfe bloß auf der Straße zu suchen haben. Seit vielen Jahren gibt es keine vernünftige Antwort. Wenn aber bald Summer ihre Familie bekommt, das wäre auch eine gute Antwort, die Vieles wieder gut machen würde.

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Immer muss ich an ihre Freunde denken, die es nicht geschafft haben. Die vielleicht Summer vom Himmel anschauen. Sicher wollen sie es auch, dass zumindest einer von ihnen schafft. 

Summer. Ein warmherziges Sonnengeschöpf wie ihr Name. Wenn sie glücklich wird, dann alle, oder?"

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